Benannt nach dem 1206 erstmals erwähnten Dorf Ostra (“Insel”), diente das bewaldete Ostragehege als Rotwild-Jagdgebiet von August dem Starken. Der Name OSTRALE entstand aus der Verbindung von Ostragehege und Signale. So ist auch das Erkennungszeichen der OSTRALE, der rote Hirsch, mit der Ortsgeschichte verbunden.
Innerhalb der Stadt Dresden ist das heute als Flächennaturdenkmal eingestufte Areal ein bedeutsames Artenschutz- und Frischluftentstehungsgebiet. Das 1906 auf diesem Gelände von Hans Erlwein im Heimatstil entworfene Schlachthofensemble dient der OSTRALE als Hauptausstellungsfläche. Seinerzeit war es eine der größten und hoch technologisiertesten Anlagen dieser Art in Europa – mit eigenem Eisenbahnanschluss, autonomer Energieversorgung und Abwasserreinigung.
Die Bombenangriffe auf Dresden im Februar 1945 richteten schwere Schäden an den Gebäuden des Schlachthofs an. Nach dem Wiederaufbau war hier das Dresdner Fleischkombinat untergebracht, bis der Betrieb 1992 eingestellt wurde. Die verbliebenen historisch wertvollen Bauten des alten Schlachthofs stehen heute unter Denkmalschutz. Weltweit bekannt wurde der Gebäudekomplex durch das Buch „Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug“ des amerikanischen Schriftstellers Kurt Vonnegut. Die OSTRALE präsentiert sich an diesem geschichtsträchtigen Ort, der eine spannungsvolle Wechselwirkung zwischen der ausgestellten Kunst und den unsanierten, maroden Industriegebäuden entstehen lässt. Die beeindruckende Kulisse aus achtzehn Futterställen und ihren gigantischen Heuböden im Obergeschoss, den Kleinviehställen im Haus 11 (insgesamt 15.000 m²), sowie der betonierten Außenfläche und der grünen Brache (25.000 m²) bildet das Hauptareal der OSTRALE. Text & Informationen: Andrea Hilger (Stand Dezember 2016)