Bestellung kostenfreie Publikation und Download Bauteilkatalog als PDF hier (erschienen in der BBSR-Reihe "Zukunft Bauen: Forschung für die Praxis")
Beispiel Kooperationspartner: DLS
Mit der Firma DLS, der innovativen Tochter des mittelständischen Industriebauunternehmens Christmann & Pfeifer, konnte ein Partner aus der Privatwirtschaft für das Projekt interessiert werden. Das Unternehmen beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit den sich wandelnden Arbeits- und Lebenswelten, mit den demographischen Veränderungen und den möglichen baulichen Antworten darauf. Ein von DLS entwickeltes Konzept ist das Modul GlobalHome.
Der Bauteilkatalog für die niedrigschwellige Instandsetzung brachliegender Industrieanlagen behandelt im Schwerpunkt die besonderen baulichen Problemlagen dieser großflächigen, aber in der Regel kompakten Gebäude und Grundstücke. Die Eingrenzung auf die klassische Entstehungszeit (sog. Gründerzeit) und auf die besondere Problematik bei Brandschutz-(Bau)Recht-Energiekonzept macht eine präzise Behandlung relevanter Detailpunkte und einer Prioritätenliste 'Ausbau' möglich, welche auf der Grundlage der Ergebnisse der Forschungsarbeit TEIL I erstellt wurden.
Zentrales Ziel der Forschungsarbeit TEIL II war es nun, für die aus TEIL I herausgearbeiteten Problempunkte beispielhaft preiswerte und minimierte Lösungen aus der Praxis zu erfassen, grafisch zu zeigen, gegenüber zu stellen und zu bewerten, um letzendlich einen wirtschaftlichen Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Bestandsgebäude auch wieder als Produktionsstätte zu ermöglichen - frei nach dem Motto: mehr geht immer.
Die Forschungsarbeit hat im ersten Teil aufgezeigt, dass bestimmte Typologien oder Typen historischer Industriebauten besonders geeignet sind für die Umnutzung. Andere Indsutriegebäude wie zum Beispiel sehr große Hallen sind entweder gar nicht oder nur mit sehr hohen Aufwendungen umnutzbar. Bringt man die Industriehalle mit einem flexiblen Modul zusammen, so wäre ein Haus-in-Haus-Konzept umsetzbar - die Industriehalle wird zur Klimahülle. Werden hohe bauliche und technische Anforderungen an die Einzelräume gestellt, so können diese Module solche Anforderungen erfüllen, ohne das das gesamte Gebäude umgebaut werden muss.
Das Konzept GlobalHome des Kooperationspartners DLS (siehe linke Spalte) sieht dort bisher vor, dass verschiedenste Module innerhalb eines Neubaus austauschbar und flexibel sind. Ändert sich die Nutzung, ändert sich das Modul. Im Rahmen des Forschungsprojekts konnte nun der Einsatz im Bereich der niedrigschwelligen Sanierung von Industriebrachen praxisorientiert geprüft bzw. in dieser Richtung weiterentwickelt werden und so Eingang in den geplanten Bauteilkatalog finden. Besondere Schnittstellen waren hier der beidersitig zentrale Ansatz von Flexibilität und Nutzungswechsel sowohl in baulicher als auch in baurechtlicher Hinsicht.